"Wenn ich eine Rede halten muss, könnt ihr's vergessen"
Hans Peter Weiss (Hg.)

"Wenn ich eine Rede halten muss, könnt ihr's vergessen"

Der Sammler Bruno Weiss

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Die Bildende Kunst ist auf Sammler und Sammlungen angewiesen. Neben prominenten Mäzenen und Sammlern der grossen, öffentlich sichtbaren Gesten treten auch immer wieder private Liebhaber auf, die ihr Eigentum der Öffentlichkeit zugänglich machen. Ein Beispiel hierfür ist der Industrielle Bruno Weiss (1908–2004). Doch seine Initiative, den grössten Teil seiner Erwerbungen – darunter prominente Werke des Basler Expressionismus – dem Kanton Baselland zu übereignen, wurde von den Ereignissen des aktuellen Kunstbetriebs überholt: Das Kunsthaus Baselland, dessen Sanierung Bruno Weiss massgeblich mitfinanziert hatte, konnte im Kontext des zeitgenössischen Ausstellungsbetriebs seinen Werken nicht gerecht werden. Einen «Gentleman, der eigentlich aus einer anderen Epoche stammte», nennt ihn ein Basler Galerist heute und benennt damit ein Dilemma, dem der Sammler als Liebhaber auch in anderen Epochen ausgesetzt sein mag: dass die Passion des Sammelns ein Beitrag zur lokalen Rezeption der Kunst bleiben muss und sich die Entwicklung der Kunst selbst und das Interesse von ihr fortbewegt.

Der Herausgeber Hans Peter Weiss legt mit dem Buch ein differenziertes Porträt des Sammlers Bruno Weiss vor. In der paarweisen Anordnung von Bildern graphischer und malerischer Natur zeichnet sich das Profil einer Sammlung ab, deren inhaltliche und formale Wurzeln im Expressionismus der Basler Gruppe Rot-Blau liegen. Sehr viel mehr als der Anspruch einer musealen Öffentlichkeit zeichnet sich hier das Interesse eines Sammlers ab, der die Ernsthaftigkeit von Malerei vorwiegend an der Ernsthaftigkeit des Menschenbildes bemass. Nicht zufällig war ein Zweck der Stiftung BEWE (benannt nach Bruno und Elisabeth Weiss) der weitere Erwerb von Porträtkunst regionaler zeitgenössischer Kunstschaffender.

Das Buch zum Sammler ist jedoch mehr als eine Auslegeordnung der Bestände. Die Integration von Fotografien aus dem persönlichen Familienalbum unterstreicht die These, dass der private Sammler in seinen Objekten auch das eigene Leben wiederfindet. Zitate des Sammlers aus unterschiedlichen Zusammenhängen unterbrechen in manchmal ironischem, manchmal erstaunlich ernsthaftem Tonfall den Fluss der Bilder, und die Frühlingslandschaft von Paul Camenisch, begleitet von Texten des Kunstwissenschaftlers und Sammlers Peter Suter, führt den Leser wie ein strahlender Refrain durch die Publikation.

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Bibliographische Angaben

Seitenanzahl 101 arabisch
Abbildungen 25 s/w, 42 farbig
Format 24 x 31.5 cm
Bindung Buch, Leinen mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-7965-2307-6
Erscheinungsdatum 26.06.2007

Autor/in

Hans Peter Weiss ist der Sohn des Sammlers Bruno Weiss.